Ausbildung

Die Ausbildung im Vikariat dient der pastoralen Ausbildung in den ordinierten Dienst einer Landeskirche. Im Vikariat sollen Erfahrungen im pastoralen Dienst gesammelt werden, die in Seminaren der Landeskirche und am Predigerseminar reflektiert werden.

ausbildung P1030891Für die Ausbildung im Vikariat bewerben Sie sich bei einer der vier an der Ausbildung beteiligten Landeskirchen. Die Landeskirchen entsenden Sie für zwei bzw. zweieinhalb Jahre in eine Vikariatsgemeinde.

Im ersten halben Jahr Ihres Vikariates liegt der Schwerpunkt auf dem religionspädagogischen Vikariat und dem Lernort Schule. Sie sammeln Erfahrungen im religions- und gemeindepädagogischen Bereich und reflektieren diesen in entsprechenden Seminaren Ihrer Landeskirche.

Ein nächster Schwerpunkt liegt auf der pastoralen Tätigkeit in Ihrer Vikariatsgemeinde. Zunächst begleiten Sie Ihre Mentorin/Ihren Mentor und gehen zunehmend selbständige Schritte in verschiedenen Aufgabenfeldern des pastoralen Berufs. Gleichzeitig lernen Sie in Kursen Ihrer Landeskirche ihre Vikariatskollegen/innen kennen und reflektieren gemeinsam mit Ihnen Ihre Erfahrungen aus der Praxis.

Während ihres Gemeindevikariates besuchen Sie für ein Jahr die Ausbildungskurse am Predigerseminar Wittenberg, an denen Vikarinnen und Vikare aus allen Landeskirchen gemeinsam teilnehmen. Jede Kurswoche hat einen eigenen thematischen Schwerpunkt. Nach einer Einführungswoche finden die Kurswochen Seelsorge, Liturgie, Homiletik, Kasualien 1 (Taufe und Trauung) und Kasualien 2 (Bestattung), Gemeindeentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit, Führen und Leiten sowie Pastoraltheologie statt.ausbildung P1030893

Unabhängig vom Schwerpunktthema wird in jeder Kurswoche fortlaufend an den Themen Gottesdienst (Predigt und Liturgie), Stimmbildung und im liturgischem Singen gearbeitet.

Die Kurse werden durch die Ausbildung in den Landeskirchen ergänzt. Themen wie Kinder- und Jugendarbeit, Kirchenrecht, Verwaltung und Diakonie haben dort ihren Platz. Für diesen Ausbildungsteil sind die Studienleiter in den Landeskirchen verantwortlich. Diese besuchen die Vikarinnen und Vikare auch in den Gemeinden vor Ort. Bei einem Besuch steht ein Gottesdienst, den Sie leiten im Mittelpunkt.

Vier Handlungsfelder spielen in der Ausbildung am Predigerseminar eine wesentliche Rolle: Gottesdienst, Bildung, Seelsorge und Leitung. In jedem Bereich geht es darum, die bereits erworbenen Kompetenzen weiter zu vertiefen und zu fördern. Übungen zu Gottesdienst und Predigt in der Schlosskirche und an anderen Orten wie etwa im Krankenhaus oder in einer Dorfkirche gehören ebenso zum Programm wie Besuche in der Evangelischen Akademie und in einem Bestattungsinstitut.

Wichtig ist auch die Kirchenmusik. Die Vikarinnen und Vikare vertiefen ihre Fähigkeiten im lausbildung P1030928iturgischen Singen und lernen verschiedene Formen gesungener Liturgie kennen. Das Anleiten von Liedern in Gruppen und die Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik sowie mit ökumenischem Liedgut vervollständigen die Ausbildung.

Am Ende der Ausbildung steht eine Berufseinstiegsprüfung, das Zweite Theologische Examen. Darin sollen alle Kandidatinnen und Kandidaten für das ordinierte Amt in der Kirche die für die auftrags- und sachgemäße Wahrnehmung des Pfarrdienstes erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen sowie die Herausbildung einer pastoralen Identität nachweisen.

 

 

 

 

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